Fritz Hofmann

deutscher Chemiker; Erfinder des künstlichen Kautschuks; sollte den Nobelpreis erhalten, musste diese Ehrung jedoch auf Anordnung des Naziregimes ablehnen

* 2. November 1866 Kölleda

† 29. Oktober 1956 Hannover

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 01/1957

vom 24. Dezember 1956

Wirken

Fritz Hofmann wurde am 2. Nov. 1866 in Kölleda i.Th. geboren, in Schulpforta erzogen und entschied sich für den Apothekerberuf. Der dreijährigen Lehrzeit in Göttingen folgten drei Gehilfenjahre in Berlin mit gleichzeitigem Universitätsstudium und Approbation als Apotheker. Er promovierte dann in Rostock "magna cum laude" zum Dr. phil. und ging als Assistent zu Geheimrat Claisen, dem bekannten Ordinarius für organische Chemie an der Technischen Hochschule Aachen. Von dort holte ihn Carl Duisberg um 1900 an die Elberfelder Farbwerke Bayer & Co., wo er alsbald Leiter des wissenschaftlichen Laboratoriums wurde.

Im Jahre 1906 stiess er bei der Lektüre englischer Kolonialzeitungen auf einen Appell des englischen Botanikers Dunstan an die Chemiker, sich um die Synthese des Kautschuks zu bemühen. Nach drei Jahren erfolgreicher Laboratoriumsarbeit konnte H. im Aug. 1909 den Continental Werken in Hannover die erste Probe synthetischen Kautschuks vorlegen, der noch im gleichen Jahr praktisch hergestellt wurde. "Dem wahren Erfinder" des synthetischen Kautschuks überreichte dann Geheimrat Duisberg im Jahre ...